Als Schmuckunternehmen gegründet, mit der Erfindung des Metallschlauchs eine völlig neue Industriebranche begründet und nunmehr zum Entwicklungspartner seiner Kunden in der Fahrzeugbranche, der Industrie und der Luft- und Raumfahrt avanciert. Die Unternehmensgruppe blickt hochmotiviert in die Zukunft.
Zusammen mit Louis Kuppenheim gründete Heinrich Witzenmann eine Schmuckwaren-Fabrik. 1861 beschäftigte das Unternehmen bereits 60 Mitarbeiter und zählte zu den führenden Unternehmen der Goldstadt Pforzheim.
1877 folgte die Gründung einer weiteren Schmuckfabrik in Paris, gemeinsam mit Eugène Levavasseur.
Nach dem Fertigungsprinzip der Gänsgurgelkette entwickelten Heinrich Witzenmann und Eugène Levavasseur den gleichermaßen flexiblen wie robusten Metallschlauch.
Im August 1885 wird er in Frankreich und Deutschland patentiert.
Heinrich Witzenmann war bereits 60 Jahre alt, als er seine erfolgreiche Schmuckfabrikation aufgab, um sich ganz dem neuen Geschäftsfeld zuzuwenden.
In der Folge entwickelte Witzenmann alle nennenswerten Profile für die Schlauchherstellung, die bis heute technische Gültigkeit haben.
Früh und mit viel Weitsicht sicherte sich Witzenmann 1899 die Rechte an der Marke HYDRA®. Gewählt hatte man den international eingängigen Begriff, weil die robusten Metallschläuche an das mythologische Wesen erinnern. Heute steht HYDRA für eine Vielzahl verschiedener Industrieprodukte und gehört zu den ältesten, aktiven Marken in Deutschland.
In der extrem technikgläubigen Epoche treiben auch die Ideen für Einsatzgebiete der flexiblen, metallischen Elemente seltsame Blüten. Kühlelemente für Kopf, Gesicht und Nacken entwickelt vom Wiener Prof. Dr. Gustav Gaertner sollen die Kopfschmerzen Typhuskranker lindern oder, integriert im Tropenhelm, Fernreisenden eine Abkühlung verschaffen.
Noch heute stellt die Witzenmann-Gruppe Schutzschläuche für die Medizintechnik her – beispielsweise für die Lasertechnik oder minimalinvasive Chirurgie.
1920 meldete Emil Witzenmann, Sohn des Firmengründers Heinrich Witzenmann, den Metallschlauch-Kompensator zum Patent an. Rein technisch gesehen handelte es sich bei diesem Vorläufer um einen großdimensionierten, druckdichten Metallschlauch mit definiert eingeschränkter Bewegungsfreiheit.
In den 1930er Jahren kam zum Funktionselement Metallschlauch das des Metallbalgs hinzu. Dieses Konstruktionsprinzip bildet bis heute die konstruktive Grundlage der Metallkompensatoren.
Ein Bestellformular belegt den Beginn der Zusammenarbeit mit VW. Das Volkswagenwerk orderte damals 300.000 Metallschläuche als Heizungselement für den von Ferdinand Porsche entworfenen KdF-Wagen. Zu diesem Zeitpunkt ist Witzenmann bereits etablierter Lieferant der Fahrzeugindustrie und produziert seit 1935 unter dem Namen Vibraflex und Vibratube Standardkomponenten für die Automobilindustrie. Auch für einige Prototypen des Käfer-Vorläufers hatte Witzenmann bereits Teile geliefert.
Mit dem Produktionsbeginn von Membranbälgen erschließt die Witzenmann-Gruppe in den 1970er Jahren neue, zukunftsträchtige Geschäftsfelder in der Vakuumtechnik, der Luft- und Raumfahrt, der Medizintechnik und dem Sonderarmaturenbau.
Die Gründung des Geschäftsbereichs Fahrzeugteile in den 1990er Jahren und die Internationalisierung gehen Hand in Hand. Kundennahe Standorte und die hohe Engineering-Kompetenz machen die Witzenmann-Gruppe schnell zum bevorzugten Entwicklungspartner und zum verlässlichen Großserienlieferant der Automobilhersteller.
Die gesamte Belegschaft und die Eigentümerfamilie feiern zusammen mit zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft 150 Jahre Witzenmann.
„Managing flexibility“ ist der neue Claim, der die Unternehmensgeschichte prägnant umreißt und in die Zukunft weist.
Wieder ein Jubiläum. Vor 125 Jahren erfand Heinrich Witzenmann den Metallschlauch, initiierte eine völlig neue Industriebranche und eröffnete damit seinem Familien-Unternehmen den Weg zur immer noch andauernden Erfolgsgeschichte.
Wir ehrten das Jubiläum unter anderem mit einer Briefmarke.
Die gesamte Gesellschaft steht vor einem großen Umbruch, neue Technologien halten Einzug in alle Lebensbereiche. Digitalisierung und Globalisierung erlangen immer größere Bedeutung. Die Witzenmann-Gruppe stellt sich den Herausforderungen – verantwortungsvoll und nachhaltig.
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